Original-Research: Smartbroker Holding AG (von Montega AG): Kaufen
Original-Research: Smartbroker Holding AG - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu Smartbroker Holding AG
Übernahme von wichtigstem Peer finanzen.net verdeutlicht Unterbewertung - Guidance angehoben Mit der mehrheitlichen Übernahme von finanzen.net wurde jüngst der engste Peer von Smartbroker durch das Private-Equity-Unternehmen Inflexion an der Seite der Gründer zu einer Bewertung von 400 Mio. EUR übernommen. Basierend auf dem Kaufpreis ergibt sich für Smartbroker u.E. aktuell ein Unternehmenswert zwischen 153,8 und 270,6 Mio. EUR bzw. 9,71 bis 16,68 EUR/Aktie. Neben dem Deal hob Smartbroker zuletzt auch die Guidance an. Target-Details: finanzen.net zählt neben Smartbroker zu den führenden Unternehmen im Bereich der Online Finanzmedien und lag in den letzten 12 Monaten mit 2,4 Mrd. Seitenaufrufen geringfügig unter den Portalen von SB1 mit 2,5 Mrd. Seitenaufrufen. Neben dem Portalgeschäft gehören der Neobroker finanzen.net zero, der Robo-Advisor Oskar und die Trading-Software TraderFox zum Konzern, die etwa 300.000 Kunden zählen sollen. Laut Medienberichten dürfte finanzen.net 2024 einen Konzernumsatz von rd. 80 Mio. EUR (SB1-Umsatz 2024 MONe: 50,9 Mio. EUR) bei einem EBITDA von knapp 30 Mio. EUR erzielen (SB1-EBITDA 2024 MONe: 8,7 Mio. EUR). Dementsprechend liegt das gezahlte Umsatz-Multiple für 2024 bei 5,0x und das EBITDA-Multiple bei 13,3x. Der Rohertrag des Mediengeschäfts (Umsatz nicht berichtet) belief sich gemäß Abschlüssen der Gesellschaft in 2023 auf 31,5 Mio. EUR bzw. 31,8 Mio. EUR in 2022. Das EBITDA des Mediensegments konnte in den letzten Jahren etwa auf konstantem Niveau gehalten werden und soll sich laut Presse in 2024 auf ~21 Mio. EUR belaufen (2023: ~19,9 Mio. EUR; 2022: 20,9 Mio. EUR). Weitere ~9 Mio. EUR EBITDA sollen in diesem Jahr auf den Broker und die Handels-Software TraderFox entfallen. Medien-Geschäft könnte für bis zu Hälfte des Kaufpreises stehen: Um die Wertimplikationen des Deals für Smartbroker zu quantifizieren, bewerten wir das Medien- bzw. das Brokerage-Geschäft separat. Europäische Unternehmen aus dem Bereich 'Interactive Media and Services' werden im Median mit einem EV/EBITDA (LTM) von 10,1x gehandelt, was bei einem erwarteten EBITDA 2024 von ~21 Mio. EUR einen Wert von 212,1 Mio. EUR für den Medienbereich von finanzen.net ergibt. Der verbleibende Kaufpreisteil von rd. 190 Mio. EUR impliziert für das Brokerage-Geschäft einen Kaufpreis pro Kunde von 626 EUR, was im oberen Bereich vergleichbarer Übernahmen liegt. So zahlte flatex 2019 bei der DEGIRO-Übernahme 532 EUR/Kunde und die Commerzbank 2020 für comdirect 656 EUR/Kunde. Dabei ist bei der comdirect-Übernahme zu berücksichtigen, dass die Direktbank insgesamt 2,7 Mio. Kunden und 'nur' 1,6 Mio. Depots aufwies, da ein Teil der Kundschaft ausschließlich klassiche Retail-Banking-Dienstleistungen wie das Girokonto, Kreditkarten etc. nutzte. Auf Basis des aktuellen EV/EBITDA-Multiples europäischer Peers i.H.v. 10,1x und dem von Inflexion gezahlten Preis pro Brokerage-Kunde ergibt sich für Smartbroker zunächst ein Unternehmenswert von 153,8 Mio. EUR bzw. 9,71 EUR/Aktie (Upside 22,0%). Wir glauben, dass mehrere Adjustierungen nötig sind, um Rückschlüsse auf den fairen Wert von Smartbroker zu ziehen. Diese haben wir nachfolgend dargelegt.
Prognosen angepasst: Aufgrund einer vorzeitigen Verlängerung einer Kooperation und einem geringer als geplanten Werbebudget hat Smartbroker jüngst seine EBITDA-Prognose für 2024 um 4,0 Mio. EUR auf 7,0 bis 9,0 Mio. EUR angehoben. Dementsprechend erhöhen wir unsere Ergebnisschätzung für das laufende Jahr um den Sondereffekt, da wir bereits zuvor geringere Marketingausgaben prognostiziert hatten. Darüber hinaus erwarten wir ab 2025 höhere Zinserträge, da wir zuvor von großen Verschiebungen auf das neue Zinskonto von insgesamt 33% des Cashs ausgingen. Im letzten KPI-Call führte das Management jedoch aus, dass bisher nur marginale Abflüsse zu verzeichnen waren. Fazit: Die vergleichsweise teure Übernahme des engsten Peers finanzen.net durch Private Equity unterstreicht nicht nur die Attraktivität des Geschäftsmodells, sondern ebenso die Unterbewertung von Smartbroker. Durch das nun sukzessive erhöhte Marketing dürfte das Wachstum ab 2025 spürbar zulegen und einen Katalysator für die Aktie darstellen. Wir bestätigen unsere Kaufempfehlung und unser Kursziel. +++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS / HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++ Über Montega: Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus. Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden: http://www.more-ir.de/d/31461.pdf Kontakt für Rückfragen: Montega AG - Equity Research Tel.: +49 (0)40 41111 37-80 Web: www.montega.de E-Mail: research@montega.de LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/montega-ag
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